Die Realschule – Eine wertvolle Schulform mit großem Potenzial
Die Realschule bietet Schülerinnen und Schülern (SuS) eine hervorragende Grundlage für den Einstieg in gehobene Ausbildungsberufe. Trotz der zunehmenden Fokussierung auf das Gymnasium, sollten sich Eltern bewusst machen, welches Potenzial in einem Realschulabschluss steckt – gerade für Unternehmen, die qualifizierte Fachkräfte suchen. Es ist bedauerlich, dass das Image der Realschule in den letzten Jahren gelitten hat, sodass es heute schwieriger geworden ist, mit einem Mittleren Abschluss beispielsweise eine Banklehre zu beginnen. Banken und andere gehobene Branchen bevorzugen oft Gymnasiasten, doch dies sollte nicht so bleiben. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den Mittleren Abschluss wieder attraktiv für diese Sektoren zu machen. Denn:
Vielfalt der Stärken und Schwächen: Jeder Schüler, jede Schülerin hat individuelle Talente. Nicht jeder ist akademisch orientiert, doch das bedeutet keineswegs, dass sie oder er im Berufsleben weniger wertvoll ist. Die Realschule bietet eine Plattform, um praktische Talente zu fördern und SuS optimal auf die Berufswelt vorzubereiten. Menschen, die nicht gerne lange lernen, können dennoch im Arbeitsleben großartige Praktiker werden.
Die Bedeutung kleiner Realschulen:
Auch kleine Realschulen, spielen eine wichtige Rolle im Bildungswesen, insbesondere für SuS, die in großen Schulsystemen möglicherweise untergehen würden. Hier einige Vorteile, die kleine Schulen bieten:
Individuelle Betreuung: In kleineren Schulstrukturen haben Lehrerinnen und Lehrer (LuL) und Schulpersonal die Möglichkeit, SuS enger zu begleiten und auf individuelle Bedürfnisse besser einzugehen. Gerade in der Jugendphase, die von Höhen und Tiefen geprägt ist, kann eine persönliche Betreuung entscheidend sein. Während auch größere Schulen individuelle Förderung bieten, ist es für Jugendliche in kleineren Schulen schwieriger, sich dieser Betreuung zu entziehen. Kleine Realschulen haben ihre SuS besser im Blick und können gezielter auf ihre Herausforderungen eingehen.
Familiäre Atmosphäre: In kleinen Schulen kennt jeder jeden – sei es im Unterricht oder im Schulalltag. Selbst das Schulsekretariat kennt die SuS persönlich und bietet ihnen dadurch eine Wertschätzung, die in größeren und oft anonymeren Strukturen weniger ausgeprägt ist. Dieses Gefühl des Gesehen-Werdens schafft eine familiäre Atmosphäre, die sich positiv auf die Motivation und das Wohlbefinden der SuS auswirken kann. Zwar können große Schulen ein breiteres Angebot an Arbeitsgemeinschaften und außerschulischen Aktivitäten bieten, aber die enge Gemeinschaft kleiner Schulen fördert ein stärkeres Miteinander.
Anschlussfähigkeit: Schülerinnen und Schüler, die einen qualifizierten Realschulabschluss erreichen, können ihre schulische Laufbahn fortführen und ein Fachabitur oder Abitur an einer Oberstufe ablegen. Auch später lässt sich der einmal erworbene Bildungsabschluss immer erweitern. Sei es durch Fortbildungen oder Weiterbildungen. Man kann beispielsweise auch mit einem Mittleren Abschluss und einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung noch studieren. Die Wege sind vielfältig und nicht immer muss es das Gymnasium sein.
Fazit
Die Realschule, insbesondere in kleineren Strukturen, bietet Schülerinnen und Schülern eine wertvolle Alternative im Bildungssystem, die sowohl auf ihre praktischen Talente als auch auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht. Gemeinsam sollten wir daran arbeiten, das Image der Realschule zu stärken und diese Schulform als wichtigen Baustein für die berufliche und persönliche Entwicklung junger Menschen zu fördern.