Hochbegabung
Hochbegabung wird definiert als ein Abschneiden in den oberen 2% eines standardisierten Intelligenztests. Meist wird in den Tests ein Intelligenzquotient (IQ) von 130 oder höher charakterisiert.
Ob ein Kind hochbegabt ist, kann von Psychologen und Ärzten herausgefunden werden.
Die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit hohem Leistungspotenzial und besonderen Stärken ist eine große Herausforderung. Für leistungsstarke und potenziell leistungsfähige Schülerinnen und Schüler stehen im schulischen Kontext die fachliche Förderung und die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt. In jeder Schulart und jeder Schulstufe hat der Unterricht in jedem Fach die Aufgabe, alle vorhandenen Potenziale zu entfalten. Damit leisten die Schulen einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat hierzu eine Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler beschlossen.
Auch in Hessen tut sich was. Hessen, Bayern und Sachsen haben eine Zusammenarbeit beschlossen. In einer Pressemeldung hierzu erklärt Kultusminister Professor Dr. R. Alexander Lorz : „Leitlinie und Ziel unseres Handelns ist die individuelle Förderung. Das heißt: Jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler soll in der Schule so gefördert und gefordert werden, dass alle Schülerinnen und Schüler ihr Potenzial vollständig entfalten und ihre Persönlichkeit ausbilden können. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler haben darauf den gleichen Anspruch! Wichtig für mich ist die Hervorhebung, dass es eine Aufgabe aller Schulen ist, sich dessen bewusst zu sein und entsprechende Lernbedingungen und Lernformen zu schaffen, denn Leistungsstarke gibt es überall. Angebote und Anreize müssen konsequent die gesamte Bildungsbiographie eines jungen Menschen begleiten. In einem fruchtbaren Dialog aller Länder können wir viel voneinander lernen, um bei diesem wichtigen Anliegen voranzukommen.“ [Gesamte Pressemeldung des KM Bayern]
Für das geplante Programm zur Förderung leistungsstarker und leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler stellen Bund und Länder zu gleichen Teilen insgesamt 125 Millionen Euro für eine Laufzeit von 10 Jahren zur Verfügung. Es ist das erste Programm seiner Art.
Übrigens:
Die Hochbegabung kann den logisch-mathematischen, den sprachlichen, den musikalischen, den bildnerisch-künsterischen, den sportlichen oder den sozialen Bereich - manchmal auch mehrere dieser Bereiche gleichzeitig - betreffen.
Vielfach trifft man die Meinung an, dass hochbegabte Kinder herausragende Leistungen in der Schule bringen müssen. Dies trifft ohne Zweifel auf einen Großteil hochbegabter Kinder zu, allerdings gibt es durchaus Kinder, die zwar hochbegabt sind, aber schlechte Noten schreiben und sich anscheinend wenig für die Schule interessieren. Dabei handelt es sich oftmals um Kinder, die um ihre besondere Begabung wissen, diese allerdings auf Grund ihrer bisherigen Erfahrungen zu verbergen suchen und nicht auffallen wollen.Hochbegabte Schüler brauchen spezielle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung und Lerntechniken. Erhalten sie diese nicht, so kann es zu Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen kommen, zu Depressionen und sozialer Isolation. Auch Fälle von (z.T. sehr frühem) Selbstmord sind bei Hochbegabten häufiger als bei anderen Gleichaltrigen.