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Kinderrechte im Schulalltag stärken - Gutachten zeigt Handlungsbedarf

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Wie gut werden Kinderrechte in deutschen Schulen wirklich umgesetzt? Das Gutachten der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, wo es noch hakt und wie Schule zu einem Ort werden kann, an dem Kinder gehört, geschützt und individuell gefördert werden. Warum Kinderrechte im Schulalltag unverzichtbar sind – und wie wir gemeinsam für bessere Lernbedingungen sorgen können.

Ein neues Gutachten der Friedrich-Ebert-Stiftung macht deutlich, dass Kinderrechte in deutschen Schulen noch zu selten umgesetzt werden. Besonders Beteiligung, Schutz vor Diskriminierung und individuelle Förderung müssen verbessert werden. Das Gutachten empfiehlt verbindliche Verankerung der Kinderrechte, ein transparentes Beschwerdemanagement sowie gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte. Nur so können Schulen zu sicheren und gerechten Lernorten für alle Kinder werden.

Kind baut mit Lego und Schriftzug "Kinder haben Rechte"©@pixabayFoto: Esi Grünhagen

Das Gutachten „Kinderrechte als Grundlage für Schule und Unterricht“ der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2025 untersucht, wie die Kinderrechte gemäß der UN-Kinderrechtskonvention in deutschen Schulen umgesetzt werden und zeigt dabei bestehende Defizite auf. Es wird deutlich, dass Kinderrechte im Schulalltag oft noch nicht ausreichend berücksichtigt werden. Besonders die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen, der Schutz vor Diskriminierung sowie das Recht auf individuelle Förderung sind häufig nicht gewährleistet.

Das Gutachten fordert, Kinderrechte als verbindliche Grundlage für das Handeln von Schulen und Lehrkräften zu etablieren. Dazu gehört, dass Kinder und Jugendliche regelmäßig und altersgerecht an Entscheidungen beteiligt werden, die sie betreffen, etwa bei der Gestaltung des Unterrichts, bei Schulregeln oder Schulprojekten. Zudem sollen Schulen klare Konzepte gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt entwickeln und umsetzen, um den Schutz der Kinder zu gewährleisten. Die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler soll stärker an ihren Bedürfnissen ausgerichtet werden, um Chancengleichheit zu schaffen. Weiterhin wird empfohlen, die Kinderrechte ausdrücklich im Leitbild und Schulprogramm der Schulen zu verankern.

Ein wichtiger Punkt ist die Einrichtung eines umfassenden, niedrigschwelligen und transparenten Beschwerdemanagements, das allen Kindern und Jugendlichen offensteht und sie vor Misshandlung, Vernachlässigung und Diskriminierung schützt. Darüber hinaus sollten Lehrkräfte und Schulleitungen gezielt zu Kinderrechten und deren praktischer Umsetzung geschult werden. Auch die Einbindung der Eltern spielt eine wichtige Rolle: Sie sollen über die Rechte ihrer Kinder informiert und aktiv in die Schulentwicklung eingebunden werden.

Insgesamt betont das Gutachten, dass die Umsetzung der Kinderrechte nicht nur eine rechtliche Verpflichtung ist, sondern auch zu besseren Lern- und Lebensbedingungen für alle Kinder beiträgt.

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